Zöliakie oder Getreideallergie?
Was ist eigentlich Gluten?
Gluten ist das Klebereiweiß in Weizen, Gerste, Roggen und Hafer. Es kommt auch in den artverwandten Getreidearten wie Dinkel, Kamut, Emmer und Einkorn sowie in der Roggen-Weizen-Kreuzung Triticale vor. Da es sehr gute Backeigenschaften hat, ist es in allen herkömmlichen Backwaren zu finden. Es sei denn, sie sind ausgesprochen glutenfrei. Dies ist zu erkennen an der durchgestrichenen Ähre, die komplett glutenfreie Lebensmittelfertigprodukte kennzeichnet.
Wenn der Darm keine glutenhaltigen Lebensmittel verträgt, kann dies zwei Ursachen haben. Entwederleidet der Betroffene an einer Getreideallergie oder an Zöliakie.
Typische Symptome für beide Erkrankungen sind Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen aber auch Abgeschlagenheit und allgemeines Unwohlsein.
Zöliakie ist nicht heilbar. Aus diesem Grund sollten Betroffene ein lebenlang auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten, um nicht länger vom Darm gequält zu werden. Dabei ist es allerdings besonders wichtig, darauf zu achten, mit allen Nährstoffen ausreichend versorgt zu sein. Deshalb ist diesen Menschen eine ausführliche Ernährungsberatung anzuraten.
Bei einer echten Allergie sind es immer die Eiweiße der Nahrungsmittel, die die Allergien auslösen. Liegt eine Getreideallergie vor, so kann der Darm auf das Weizengluten (Gliadin) reagieren, das den Hauptbestandteil des Weizeneiweißes darstellt. Auch in den alten Getreidesorten wie Dinkel, Kamut, Emmer und Einkorn, die zu den Weizenarten zählen, liegt das Gliadin vor, trotzdem werden diese von Betroffenen häufig viel besser vertragen.
Allergien auf Roggengluten (Secalin) oder auf das Gluten in Gerste (Hordein) kommen seltener vor. In solchen Fällen muss nur das betreffende Getreide gemieden werden.
Auch Allergikern ist es anzuraten, eine Ernährungsberatung wahrzunehmen, da Allergien häufig mit einer gestörten Darmflora einhergehen.